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Leukämie (Blutkrebs) ist
eine heimtückische Erkrankung, die zumeist Kinder und junge Erwachsene
befällt. In Österreich erkranken jährlich ca. 2.500 Personen
daran. Die Knochen sind innen hohl und durch lockeres Gewebe ausgefüllt.
Dies ist das Knochenmark, die Blutfabrik des Menschen. Beim gesunden Menschen
wachsen hier Blutstammzellen, aus denen sich ständig rote und weiße
Blutkörperchen und Blutplättchen entwickeln. Bei Leukämie
beginnen plötzlich bösartig veränderte weiße Blutkörperchen
im Knochenmark zu wuchern und verhindern damit, dass gesunde rote und
weiße Blutkörperchen in ausreichender Zahl nachgebildet werden
können. Die Versorgung und Verteidigung des Körpers gegen Infekte
und die Blutstillung funktionieren nicht mehr, es besteht akute Lebensgefahr.
Medikamente können helfen und in einigen Fällen kann durch sie
auch Leukämie vollständig geheilt werden. Manchmal kann Patienten
aber nur durch eine Knochenmarkspende oder Stammzellspende geholfen werden.
Wie funktioniert die Knochenmarkspende?
Mittels einer Hochdosierten Bestrahlungstherapie und Chemotherapie
wird das vorhandene Blutbildende System und Immunsystem des Patienten
vollständig zerstört. Anschließend werden die gespendeten
Stammzellen (bzw. das Knochenmark) dem Patienten injiziert, wo sie sich
völlig selbstständig innerhalb von Wochen bis Monaten im Knochenmark
des Patienten ansiedeln und dort ein neues blutbildendäs- und Immunsystem
bilden. Diese Methode stellt sicher, dass zunächst Krebszellen soweit
wie möglich vernichtet werden und das neue zur Verfügung gestellte
Immunsystem des Spenders allenfalls noch verbliebene Krebszellen mit neuer
Kraft bekämpft, weil es diese Zellen als Fremdzellen erkennt.
Ein passender Spender auf 500.000 Personen
Nur bei ca. 25 Prozent der Patienten werden in der eigenen Familie
Geschwisterspender gefunden. In den anderen Fällen müssen Fremdspender
gesucht werden. Besonderes Problem daran ist nur, dass sich die Menschen
von ihrem Gewebstyp her stark unterscheiden und ein passender Knochenmarkspender
nur einmal unter ca. 500.000 Personen zu finden ist. Die oft verzweifelte
Suche nach einem geeigneten Spender ist daher durchaus mit der Suche einer
Nadel im Heuhaufen zu vergleichen. In den letzten Jahrzehnten hat sich
ein weltweites Netz an Spenderzentren gebildet, das sich ständig
bemüht, Spender zu finden.
Voraussetzungen für die Spende
Für die Anmeldung zur Knochenmarkspende - Stammzellspende ist
eine Altersgrenze von 18 bis 45 Jahren gegeben, ebenso eine Gewichtsbeschränkung
von 55 bis 100 kg für Damen und 60 bis 110 kg für Herren.
Meldung beim Spenderzentrum und Gewebstypisierung
Nach Meldung bei einem der in der Tabelle angeführten Spenderzentren
(siehe unten) erfolgt als erster Schritt ein ausführliches Informationsgespräch
mit einem Mitarbeiter des Spenderzentrums. Nach Klärung aller Fragen
wird Blut zur Bestimmung der Gewebemerkmale abgenommen. Die Gewebemerkmale
werden unter einem geheimen Spendercode in das internationale Computersystem
eingespeichert. Grundlage für die Berechtigung zur Einspeicherung
ist eine schriftliche Einverständniserklärung, die der Spender
zu unterzeichenen hat. Wird festgestellt, dass ein im Register enthaltener
Spender zu einem bestimmten Patienten passt, erfolgt eine noch wesentlich
genauere Untersuchung und DNA-Analyse und es werden auch verschiedene
Tests auf Infektionskrankheiten durchgeführt. Einige Wochen später
erfolgt nach ausführlichem Gespräch mit dem Arzt bei entsprechendem
Einverständnis des Spenders die Spende.
Knochenmarkspende oder Stammzellspende
Die Spende kann in einer Knochenmarkspende bestehen, wobei in einer
kleinen Operation unter Vollnarkose Knochenmark entnommen wird, oder in
der immer häufiger angewendeten Stammzellspende. Die Spende erfolgt
in einer hämatologischen Abteilung eines geeigneten Spitals. Die
Stammzellspende ist völlig schmerzlos. Weltweit gibt es über
8.5 Millionen registrierte Spender, in Österreich haben sich bereits
52.000 Personen bereit erklärt, für eine lebensrettende Spende
zur Verfügung zu stehen. Aufgrund verbesserter Behandlungsmethoden
und des medizinischen Fortschritts liegt die Chance für Patienten,
einen Fremdspender zu finden, inzwischen bei ca. 85 Prozent.
Spenden Sie Leben
Für die Überlebenschancen von leukämiekranken Kindern
und Erwachsenen zu erhöhen, können Sie sich bei einem der in
der Tabelle angegebenen Spenderzentren melden und lassen Sie sich unverbindlich
über alle Aspekte einer Spende im Detail informieren. Auch der Gesetzgeber
respektiert die Bereitschaft sich als Spender zur Verfügung zu stellen
und hat festgelegt, dass für sämtliche Behandlungen ambulant
und stationär für den Spender kein Kostenanteil anfällt.
Wo erhält man nähere Informationen über das
Knochenmark- oder Stammzellspenden?
Wo kann man sich als Spender melden?
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